Reines Kokain statt purer Orangensaft: An Bord einer Maschine der Edelweiss Air wurden 32 Kilogramm des weissen Pulvers entdeckt – in Tetrapackungen.
Abgepackt in Orangensaft-Packungen wollten die Schmuggler das Kokain in die Schweiz bringen.
Mit einer Stunde Verspätung hob der Airbus 330 der Schweizer Fluggesellschaft Edelweiss Air von Punta Cana (Dominikanische Republik) Richtung Zürich ab. Grund für die Verzögerung vom letzten Freitag: «Jemand wollte mit unserem Flieger Drogen schmuggeln», so Karl Kistler, CEO der Edelweiss Air. Als die Flugbesatzung das Essen in der Bordküche überprüfte, stiess sie in den Trolleys auf 42 mit weissem Pulver gefüllte Orangensaftverpackungen. Das herbei*gerufene Sicherheitspersonal stellte fest: Es handelte sich um 32 Kilogramm Kokain – und nicht wie befürchtet um Sprengstoff.
«Die Besitzer der millionenschweren Schmuggelware wollten das Personal glauben machen, es handle sich um normalen Orangensaft für die Passagiere», sagt Roberto Lebron, Sprecher der Nationalen Drogenkontrolle der Dominikanischen Republik (DNCD) zu 20 Minuten. Über diese neue Schmuggeltaktik schüttelt Kistler nur den Kopf: «Dümmer geht es wirklich nicht.» Auch Martin Sorg, Sprecher der Kantonspolizei Zürich, findet den Fruchtsaft-Schmuggel «ziemlich umständlich». Meistens würden die Drogen in Koffern, Schuhen oder am Körper geschmuggelt.
Inzwischen wurden sieben Tatverdächtige verhaftet. Es handelt sich um Angestellte eines Service-Unternehmens des Flughafens Punta Cana.