Review über die Andes Challenge von fly-sea.com (http://forum.vacc.ch/showthread.php?t=2007)
Tom Zorman lud in unserem Forum zur Anden Challenge quer durch Peru ein. Es lockten schwierige Anflüge, extreme Höhenunterschiede und ein Wetter das mir oft ein „Wo zum Henker bin ich!“ entlockte. 22 Legs quer durch Peru und etliche male über die Anden und wieder zurück galt es innert 10 Tagen zu bewältigen
Gestartet wurde von Iquitos (SPQT) in Richtung Requena mit Kollision an und GPS aus wagte ich mich mit einer PC-6 (Freeware von Tim Conard) an die erste Strecke. Vor dem Abflug suchte ich der Streckenplanung des FS die einzelnen Radiostationen heraus. Das Navlog spukte zudem sehr genaue Richtungs- und Längenangaben aus, die für die Navigation bei dem vielen Urwald ungemein wichtig ist sonst geht man schneller verloren als einem lieb ist. Den ein paar der Ziele besitzen weder eine Radioantenne noch sind sie an einer markanten Stelle wie an einer Flussgabelung und sind sehr schwer zu peilen.
Also 116.5 auf VOR1 mit Radial 238 einstellen und die 83nm mit Blick auf den DME-Empfänger in Angriff nehmen.
Die erste Landung gestaltet sich mit der STOL-fähigen (short take off and landing) Pliatus als überaus komfortabel und ich war einige male froh um die grossen Stossdämpfer. Stürzte man ab oder überlastete der Motor, konnte man das Maintanace-Team über den live-Chat auf der Homepage anfordern und innerhalb von ein paar Stunden waren die Kisten wieder für alle Schandtaten bereit. Die Robustheit meiner Pilatus musste ich mit einen nicht existenten Autopiloten hinnehmen, den ich in grossen Höhen von über 20‘000ft und heftigen Turbulenzen doch sehr vermisste.
Hier die Legs von SPMS-SPST-SPJA-SPPY-SPJB
Spannend war es nach VOR und knapp über 80nm eine Landebahn zu suchen die sich zum Teil im Berg versteckt und man ständig Gefahr läuft das Radiosignal durch die hohen Berge zu verlieren. Eine anspruchsvolle und manchmal frustrierende Angelegenheit aber am Ende in eine noch grössere Befriedigung mündet das rettende Stück Land endlich gefunden zu haben bevor der Treibstoff zu Ende geht oder die Sonne hinter den Bergen verschwindet.
Na wo isser nu?
Mitsuketa !! (jap. Gefunden!!)
Gewissen Dingen sollte man aus dem Weg gehen….
Die Suche nach SPRM war mein absolutes Highlight der ganzen Challenge. Nach über 100nm Flug und verlorenem VOR-Signal *schweisstropfenvonderstirnwisch* musste ich im Nebel einige Runden in der Nähe der Stadt drehen bis ich die kleine Graswiese aus dem Nebel auftauchen sah und mein Schwall an Flüchen ein Ende setzte.
Zum Glück mach FSX hier so scharfe Kanten bei den Flugplätzen sonst hätt ich den wahrscheinlich glatt übersehen.
Mitunter war auch die Topografie eine echte Herausforderung um nicht irgendwo gegen zu knallen da mal wieder schlechte Sicht herrschte und ein Signalfeuer nicht erreichber war.
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Der Fluss hat hier schon eine tiefe Furche hinterlassen.
Endlich RWY in sight! Aber da scheint was mit dem Landefeld und dem Mesch nicht so zu passen
Circle to land? Wollte eigentlich auf den NDB eindrehen als ich merkte das ich schon über die Landebahn flog. Naja, kann bei 500m Sicht schon mal passieren ;-).
Dafür wurde man gegen Ende der Challenge mit schönem Wetter über dem Titicacasee belohnt.
Ich war dan doch ein wenig stolz im Anflug auf 10L auf La Paz der letzten Offiziellen Strecke der Anden Challenge.
Noch einmal die Stossdämpfer testen…
… und den Blick über die letzten Tage geniessen.
Aber halt! Noch liessen uns die Veranstalter nicht vom Hacken und zauberten zum Abschied noch einen Bonus-Leg von La-Paz (SLLP) nach Lima (SPIM) mit vollem ATC-support aus dem Hut. Die 590nm wären dann doch etwas viel für die kleinen Turboprops, also Staub vom Swiss-Logo wischen und mit dem Airbus das Rudel-Fliegen geniessen. GPS, RNAV, FMC… da war doch mal was *grübel*.
Mit CTR, 2 APP und TWR veranstalteten wir mit allen Teilnehmern den ersten inoffiziellen Lima-Overload. Danke nochmals an die Engel hinter den Radarschirmen, obwohl mir fast ein Hold über dem IAF drohte ;-)
Ein wirklich toller Abschied für einen Event, an dem ich mich noch lange zurück erinnern werde. Wir wurden rund um verwöhnt mit Sceneryes, Meshes, Navigationskarten und flinken Schraubenschlüsseln.
Alle Achtung an das Veranstalter Team, habt ihr wirklich toll gemacht. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Herausforderung.