Gerne möchte ich mein Erlebnis aus den Sommerferien mit euch teilen:
Ich besuchte den Zvartnots Airport in Yerevan, Armenien. Tönt nun nicht weiter besonders. Wie Ihr aber bereits wisst versuche ich mich im Scenery Design und zwar genau an diesem Airport. Diesen Besuch ermöglichte mir eigene Bilder zu schiessen und das weitere Modellieren bzw. das Texturieren ein wenig zu erleichtern.
Der Flughafen hält zur Zeit noch das alte Terminal, welches zu Soviet-Zeiten gebaut wurde und 1982 in Betrieb genommen wurde. Es wurde aber geschlossen aufgrund der "gefährlichen Konstruktion" (wie es die Medien schreiben) welche anscheinend nicht Erdbebensicher ist. Die Regierung und die Flughafebetreiberin diskutieren schon seit mehreren Jahren über den Abbruch. Das alte Terminal ist zurzeit mit grossen Metalplatten umzäunt und kann und darf eigentlich nicht betreten werden. Zum Glück hatte ich vor einigen Jahren einen armenischen Vatsimer kennengelernt, welcher mir den ganzen Airport netterweise gezeigt hatte.
Nachdem wir unsere Airport-Tour im eher uninteressanten Bereich beendet haben, besuchten wir nun dieses alte Terminal:
In dem vorne Sichtbaren Metallplatten befand sich glücklicherweise eine kleine Öffnung durch welche wir durchschlüpfen konnten. Die Öffnung schien rege genutzt zu werden, da sie bereits optimiert für den unkomplizierten Einstieg zurechtgebogen wurde.
Puh Security Check ist durchDer erste Blick auf die alte Zufahrtsbrücke für die Departures.
Interessante Bauweise: Das Terminal ist mit der runden Form, der in der Nähe liegenden Ruinenstätte einer Kathedrale aus dem 7. Jh nachgeahmt.
Wie unschwer zu erkennen ist, wurden sämtliche Dinge welche verkauft werden können herausgerupft.
Das alte Terminal besteht aus zwei Gebäuden. Einen Aussenring und ein Innenring. Beide Gebäude werden durch solche Gänge miteinander verbunden. Wie hier im Bild sichtbar befindet sich am Ende des Ganges eine Türe. Daneben ein ungefähr 20 cm breiter Spalt zwischen Türrahmen und Wand. Unsere Chance in den Äusseren Ring zu kommen. Mein T-Shirt hatte nach dem Durchquetschen eine Öffnung im Bauchbereich (verursacht durch die herausstehenden Nägel) Im Fachchargon wird dies "Used-Optik" genannt und wird sehr gerne getragen.Nach dieser modischen Auffrischung meines Outfits gings weiter in den Aussenring.
Wie einfach man nun hier auf den Apron kommen würde. Die Türe aufs Vorfeld war nicht abgeschlossen.
Nachdem wir nun mehr oder weniger das gesamte Terminal angeschaut hatten, war nun die Frage im Raum: Wieder raus oder wagen wir den Versuch. Wie bereits auf dem ersten Bild erkennbar gibt es im Zentrum des alten Terminals einen Tower welcher früher ein Restaurant und natürlich die Lotsen beherbergte. Schlussendlich waren wir beide der Meinung, wenn wir schon hier sind dann sollte das auch zu schaffen sein.
Die Liftanlage scheint leider nicht zu funktionieren.Zum Glück mussten wir das Treppenhaus nicht lange suchen und begannen sofort mit dem Aufstieg.
Nach gefühlten 1000 Treppenstufen erreichten wir nun das vermeintliche Ende unseres Aufstiegs. Zuerst versuchten wir die Türe auszuhängen oder so zu verbiegen, das wir durch konnten. Leider, leider war das nicht die Zielführende Lösung. Wie euch bestimmt aufgefallen ist, wurde der Durchgang mit einem Siegel versehen. Die letzte Variante war nun das Schloss. So gross und schwer auch scheinen mag, der Mechanismus dahinter war so simpel, dass die Drähte des Siegels ausreichten um die einzelnen Zylinder zu entriegeln. Doch der letzt klemmte. Kurzerhand nahm mein Begleiter eine Metallstange und brach mit einer Leichtigkeit den letzten Zylinder.
Nun husch, husch nach oben und das möglichst ohne Lärm. Zu unserem erstaunen war das gesamte Treppenhaus beleuchtet, da sonst im ganzen Terminal kein Strom bzw. Licht funktionierte.
Nach weiteren gefühlten 1000 Treppenstufen erhaschte ich diesen Ausblick aus einem kleinen Guckloch.
Nach den letzten gefühlten 1000 Treppenstufen waren wir nun im ehemaligen Herzstück des gesamten Flugbetriebes.
Ein atemberaubender Ausblick welcher jedes Aviatikherz höher schlagen lässt. Höher als die heutigen Losten, konnten wir ein unvergleichlichen Ausblick auf die gesamte Umgebung geniessen.
Im Nachhinein würde ich sagen es waren die besten 3000 Stufen welche ich je erklommen habe.![]()