Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum hier so eine grosse Diskussion um ein Briefing-Dokument entbrannt ist. Ich habe dieses als Hilfe für Piloten verstanden, welche noch um eine führende Hand froh sind damit sie diese doch anspruchsvolle Route meistern können. Wenn dieses Dokument für jemanden wenig Neues bringt, dann zeugt das von einer soliden VFR-Ausbildung und -Erfahrung. Umso besser, wenn man ohne klar kommt. Niemand hat gesagt, dass dieses Dokument zwingend ist.
Auch heilig ist es nicht, sondern am Anfang einer Entwicklung. Deshalb ist Mark sicherlich froh um konstruktive Inputs, damit neue Piloten diesen gut dokumentierten Beispielflug auch in Zukunft und unabhängig eines Learning Sundays oder gar offline nachfliegen und daran wachsen können.
Etwas erstaunt hat mich dagegen folgende Aussage:
Speziell in der Schweiz ist uns durch die 4 offiziellen Landessprachen vielleicht noch etwas mehr bewusst, dass Deutsch nicht immer die einzige Möglichkeit ist um Leute anzusprechen. Sicherlich sind die meisten unserer Mitglieder deutschsprechend. Da aber der Anteil an französisch und italienisch sprechenden Piloten klein ist (ein rätoromanisch sprechendes Mitglied habe ich noch nicht angetroffen), wir diese aber gleichzeitig nicht ausschliessen wollen, sind die meisten unserer Dokumente in englischer Sprache verfasst. Dies ist vielleicht nicht für jeden einfach zu lesen, jedoch können wir uns so über die Sprachbarrieren hinweg verständigen. In Anbetracht der zuweilen international besuchten Flüge der Flydgenossen schliesst Englisch wohl weniger Leute aus als Deutsch. Fragt sich also, wen wir "ausgrenzen" wollen. Natürlich niemanden! Ganz möglich ist das aber wohl nicht immer.
Ich finde es also wichtig zu erkennen, dass wir Englisch für unsere Dokumente eben genau darum verwenden, weil dies die Mehrheit der Leute einigermassen versteht. Dies gilt insbesondere, wenn das Einzugs- oder Zielgebiet den deutschsprachigen Raum überschreitet. Ich bin auch der Meinung, dass Englisch nicht nur eine Sprach der Phraseo sein soll. Je sicherer man im Englisch ist, desto besser kann man dies bei unvorhergesehenen Situationen dem Controller mitteilen. Und der könnte ja ein Visiting Controller sein und kein Deutsch verstehen, und zu Situationen, die etwas mehr als Standard-Voice benötigen, kommt es ja immer wieder mal. Schliesslich sind die vFlieger auch ab und zu etwas bockig.
Tut mir Leid für dich Jutta, wenn du dich ob der Antworten etwas unter Beschuss geraten fühlst. Von einer Hasswelle würde ich jetzt aber nicht gerade sprechen. Irgendwelche unangemessene Nachrichten von Kollegen sind aber natürlich fehl am Platz. Aber offensichtlich hast du ein Thema angesprochen, dass vielen unter den Nägeln brennt. Die Diskussion der Sprache kommt ja bei VFR-Flügen in der Schweiz immer wieder auf den Tisch, wurde aber wohl bisher noch nicht so detailliert geführt. Aber anscheinend besteht Interesse daran.
Zum Schluss (ist ja ein grausig langer Text geworden) möchte ich nochmals den Piloten vom Learning Sunday gratulieren. Obwohl wir ja zur Not auch mal Deutsch voicen können, war dies am letzten Sonntag nicht nötig und alle teilnehmenden Piloten haben das Crossing in Bern ohne grössere Probleme bei mir auf der Frequenz absolviert. Alles in allem war es also ein erfolgreicher Learning Sunday. Ich hoffe, dass es noch mehr davon gibt!